DHB Leistungssport Sichtung 2019
07.03. bis 10.03.2019 im Olympia Stützpunkt Heidelberg
10 Feldspieler und 2 Torhüter eines jeden Landesverbandes dürfen jährlich Zur Sichtung Jugendnationalmannschaft antreten. Aus diesen 240 Spielern suchen sich der Stab der Bundestrainer unter der Leitung von Chef Trainer Jochen Beppler und DHB Talent Coach Carsten Clavehn 36 Spieler aus, die zum ersten Lehrgang Ende März eingeladen werden.
Für RLP Handball gingen an den Start: Malte Dorra, Benni Lincks (TSG Fiesenheim), Luis Friedrich, Niklas Glindemann, Niclas Josten, Denis Milosavljevic, (TV Nieder-Olm), Tim Hemmerle, Jacob Ullmann (JH Mülheim-Urmitz), Tobias Kurz, Philipp Baro (TuS Dansenberg), Lars Wagenknecht, Colin Rummel (TV Hochdorf).
An Tag 1 und Tag 2 waren zum einen athletische Test und zum anderen positionsspezifische Grundübungen zu absolvieren. Insgesamt bewegten wir uns dabei in einem akzeptablen Mittefeld, Wurfkraft, Sprungkraft 20m-Sprint waren im Vergleich zu den anderen Landesverbänden leider unterdurchschnittlich. Herausragend waren dafür aber die Leistung von Benni Lincks im Achterlauf (zweitschnellste Zeit in der Sichtung) und die Leistungen von Luis Friedrich und Jacob Ullmann im Bodenturnen ,Platz 1 und Platz 2 belegten die beiden RLP Auswahl Spieler im Gesamtranking der Sichtung.
Gleich im ersten Mannschaftsspiel am Freitag gelang der Rheinland-Pfalz-Auswahl ein Sieg gegen Westfalen. Eine geschlossene Mannschaftsleistung auf einem hohen Level sorgte für diesen gelungen Auftakt. In Spiel 2 am späten Nachmittag gegen den HV Baden zeichnete sich jedoch schnell ab, dass der Kraftaufwand für unsere Spieler bis dahin sehr hoch war und das wir das in diesem Spiel nochmals höhere Tempo nicht mitgehen konnten. Ein klarer Sieg für HV Baden war trotz hoher Motivation nicht zu verhindern.
Am dritten Tag standen die Grundspiele 4:4 und 6:5 neben weiteren positionsspezifischen Tests auf dem Programm. Die insgesamt 4 Grundspiele werden jeweils gegen andere Landesverbände bestritten, dabei konnten drei von 4 Begegnungen gewonnen werden, mannschaftstaktisch also eine sehr gute Leistung.
In den positionsspezifischen Tests gab es dann schon deutlich mehr Verbesserungsvorschläge seitens der DHB Trainer, vor allem Alexander Koke, CO Trainer von Erik Wuttke, forderte weitere Varianten bei den Rückraumspielern im Spiel eins gegen eins, sowohl im Angriff als auch in der Abwehr. Yves Grafenhorst, der die Leistungen von Lars Wagenknecht und Niklas Glindemann auf LA, Benni Lincks und Niclas Josten auf RA unter die Lupe nahm, war da schon wieder weit mehr angetan von dem, was er beobachten konnte.
Am Nachmittag stand das nächste Mannschaftsspiel gegen Bayern, dem späteren Turniersieger, an. Die erste Halbzeit, die immer mit einer 3:2:1 Abwehr Formation bestritten werden muss, konnten wir noch mit einem unentschieden abschließen. Die zweite Halbzeit, hier ist zwingend eine 6:0 Abwehr Formation vorgeschrieben, war jedoch auf Grund des großen Kräfteverschleisses in der ersten Halbzeit nicht mehr zu gewinnen. Die größere individuelle Leistungsfähigkeit des bayerischen Kaders in der gesamten Breite ließ uns keine Chance auf einen weiteren Punktgewinn. Ähnlich wie am Vortag war der Akku im zweiten Mannschaftsspiel zu leer, der HV Mittelrhein ließ uns in beiden Halbzeiten keine Chance. Platz 4 in der Gruppe bedeutete damit Spiel um Platz 7 am Sonntagmorgen um 9:00 Uhr gegen das Saarland.
In diesem prestigeträchtigen Platzierungsspiel galt es nun zum letzten Mal für jeden Spieler auf sich aufmerksam zu machen. Die DHB Trainer hatten zwar am Samstag Abend in der Besprechung mit uns erkennen lassen, dass sie zumindest einen Spieler als so auffällig erkannt hatten, dass er für die Nationalmannschaft interessant sein könnte , ließen sich aber nicht mehr entlocken. Das hieß für das Trainer Team, nochmals bestimmte Spieler auf bestimmten Positionen zeigen zu müssen, natürlich alles ohne Gewähr. Für uns eine schwierige Situation und keinesfalls zufriedenstellend.
Die Saarländer gingen sehr engagiert zur Sache, Denis Milosavljevic , Jacob Ullmann und Benni Lincks erkämpften immer wieder 7m-Entscheidungen, die auch alle von Benni Lincks souverän verwandelt wurden. Dennoch liefen wir häufig einem Rückstand hinterher und waren sehr froh, die erste Hälfte mit einem Unentschieden zu beenden. In der zweiten Halbzeit stellten wir eine gut funktionierende 6:0 Abwehr, dahinter einen stark haltenden Luis Friedrich, ein effektives Angriffsspiel sowohl in 1:1 Situationen als auch mannschaftstaktisch. Der Sieg im Penalty Werfen war dann nur noch Formsache. Der Sieg setzte hinter die während der gesamten Sichtung gezeigten guten Leistungen noch das fehlende Ausrufezeichen, mit RLP Handball muss man rechnen !!!
Bleibt nur zu hoffen, dass die DHB Trainer auch ein Einsehen haben und die guten Leistungen in Form von mindestens einer Einladung auch honorieren. Eins kann von uns RLP Trainern mit gutem Gewissen gesagt werden, die Spieler sind vier Tage lang hochmotiviert an jede Aufgabe herangegangen, haben sich gegenseitig unterstützt und angefeuert, haben sich immer als homogenes Team präsentiert und Rheinland-Pfalz vorbildlich vertreten.
Dank an dieser Stelle an alle Eltern, Vereinstrainer und Förderer, die die Jungs auf diesem anspruchsvollen Weg begleitet haben. Weiter so, die nächste Etappe steht an, auf geht’s zum Deutschland CUP nach Berlin im Dezember 2019.
Rudi Engel
Jugendkoordinator RLP Handball
Männlicher Bereich